D-Arzt, Reha-Planung
Unfallversicherte, die einen Arbeitsunfall erleiden, müssen einem Durchgangsarzt vorgestellt werden. Die Kosten werden von den zuständigen Berufsgenossenschaften übernommen. Im Durchgangsarztverfahren ist die Behandlung von Arbeitsunfällen auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches 7 geregelt.
Der D-Arzt stellt nach Anamneseerhebung und klinischer Untersuchung die Diagnose fest und führt die Erstversorgung sowie alle weiteren Behandlungen durch. Gelegentlich ist die konsiliarische Vorstellung bei anderen Fachärzten erforderlich. Alle wichtigen Daten werden dann im Durchgangsarztbericht dem Unfallversicherungsträger gemeldet.
Der Durchgangsarzt ist im Rahmen der Rehabilitation verantwortlich für:
- die Planung, Veranlassung und Überwachung der physiotherapeutischen Maßnahmen während der stationären Akutbehandlung
- die nahtlose Planung, Verordnung und ggf. Überwachung der zeitgerecht anschließenden physiotherapeutischen Maßnahmen einschließlich der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP)
- die nahtlose Überleitung in die ambulante Weiterbehandlung. Dem weiterbehandelnden Arzt sind die erforderlichen ärztlichen Unterlagen unverzüglich zur Verfügung zu stellen
Die medizinische Behandlung im Durchgangsarztverfahren hat somit gegenüber dem oft starken wirtschaftlichen Zwängen der gesetzlichen Krankenkasse deutliche Vorteile für die Versicherten.
In unserer Notaufnahme wurden 2019 mehr als 2270 allgemeine und besondere Heilbehandlungen durchgeführt. In der D-Arztsprechstunde wurden 2019 mehr als 1000 neue Patienten behandelt. Im Rahmen des Verletztenartenverfahren (VAV) und Schwerverletztenartenverfahren (SAV) werden Patienten regional und überregional versorgt.
Die spezielle BG-liche Rehabilitationssprechstunde ist für Patienten aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Bundesländern eingerichtet.
Wir arbeiten mit der hiesigen Universitätsklinik für Orthopädie, Neurochirurgie, PÄH-, MKG-, HNO-Chirurgie, Kinderchirurgie, Dermatologie und Augenheilkunde sowie qualifizierten Rehabilitationseinrichtungen eng zusammen und ermöglichen somit die nahtlose Weiterbehandlung.