UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE

Schlüsselbein (Clavicula)

Schlüsselbein-Bruch (Claviculafraktur)

Definition:

Ein Bruch des Schlüsselbeines geschieht häufig durch einen Sturz auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm.

Symptome:

Bemerkbar macht sich diese Verletzung durch Schmerzen über dem Schlüsselbein, die eventuell auch mit einer Schwellung einhergehen. Außerdem kann die Beweglichkeit der betroffenen Schulter eingeschränkt sein.

Diagnostik und Therapie:

Generell unterscheidet man bei Brüchen des Schlüsselbeines zwischen solchen, die im Schaftbereich des Knochens liegen, und solchen, die näher am Schultereckgelenk liegen. Die Art des Bruches hat einen Einfluss auf die Wahl des Therapieverfahrens.

Bei unverschobenen und stabilen Brüchen ist häufig eine konservative Therapie ohne Operation möglich. Diese konservative Therapie kann bei einem Großteil der Schlüsselbeinbrüche durchgeführt werden. Hier wird zur Schmerzlinderung und Ruhigstellung des Bruches ein sogenannter „Rucksackverband“ angelegt und eine Schmerztherapie durchgeführt. Die Bruchstücke heilen innerhalb einiger Wochen zusammen. Der Rucksackverband kann nach einiger Zeit entfernt und es kann eine physiotherapeutische Beübung begonnen werden.

Bei stark verschobenen Brüchen, welche kein selbständiges Zusammenwachsen der Bruchenden erwarten lassen, oder bei Gefährdung des umgebenden Weichteilmantels, sollte eine operative Versorgung durchgeführt werden. Bei Frakturen, die im Schaftbereich des Knochens liegen, wird dies mit einer Titanplatte realisiert, wobei zusätzliche Zugschrauben eine optimale Kompression der Fragmente bewirken sollen.

Schlüsselbein 1

Bild 1                                                                Bild 2

Bild 1: Verschobener Bruch des linken Schlüsselbeines vor der Operation. 

Bild 2: Nach dem operativen Eingriff steht der Bruch wieder korrekt und wird mit einer Titan-Platte und zwei Schrauben in Stellung gehalten.           

Dislozierte Brüche, welche nah am Schultereckgelenk liegen (laterale Claviculafraktur), sollten operativ versorgt werden, da eine konservative Therapie häufig zur Bildung einer sogenannten Pseudarthrose führt. Es stehen verschiedene Implantate zur Verfügung, wie die Hakenplatte und eine anatomisch vorgeformte winkelstabile laterale Claviculaplatte.

Schlüsselbein 2                  Schlüsselbein 3

Bilder: Eine laterale Claviculafraktur wurde mit einer Hakenplatte versorgt. Der Haken ist unter dem Schultereckgelenk fixiert, während Schrauben die Platte im Schlüsselbein verankern.

Schlüsselbein 4        Schlüsselbein 5

Bilder: Hier wurde eine winkelstabile Platte genutzt, um die nahe dem Schultereckgelenk gelegene Claviculafraktur zu versorgen. Diese Platte ermöglicht es, viele Schrauben in dem Bruchstück zu verankern und so eine gute Stabilisierung zu erhalten.

Nachbehandlung:

Nach der operativen Versorgung erfolgt ebenfalls eine physiotherapeutische Beübung der betroffenen Schulter. Nach einem Schlüsselbein-Bruch sollte man den betroffenen Arm für etwa 6 Wochen nicht über die Horizontale heben, um eine gute Heilung des Bruches zu gewährleisten. Außerdem sollte der Arm für etwa 3 Monate nicht schwer belastet werden und es sollten keine Kontaktsportarten ausgeführt werden.

Letzte Änderung: 20.12.2021 - Ansprechpartner:

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